Herr Müller
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Ich kann Herrn Meier nicht zustimmen, ich fand alle Termine immer äußerst fruchtbar und wir haben gute „Hausaufgaben“ bekommen, was wir zwischen den Terminen mal ausprobieren sollten. Diese Tipps waren sehr individuell auf unsere Situation zugeschnitten und keine 0815-Lösungen und haben immer erstaunliche Dinge verursacht, über die ich mit meiner Frau neu ins Gespräch gekommen bin („alte Muster aufgebrochen“).
Vielleicht habe ich da ein anderes Verständnis von Therapie- und Beziehungsarbeit: Gearbeitet wird in den 4 Wochen zuhause, dann bespricht man die Ergebnisse mit den Profis und justiert sich neu aus, um weiter an der Beziehung arbeiten zu können.
Ich glaube nicht, dass es Therapien gibt, in denen man in den Sitzungen mit den Therapeuten seine Beziehung verbessert, dann zuhause hofft, dass es jetzt besser klappen möge, um nach einer Woche wieder zum Meckern zu kommen, wer was falsch gemacht hat und dann vom Therapeuten eine „Lösung“ kredenzt zu bekommen.
Und dass es zwei Therapeuten (m+w) sind, empfinde ich als äußerst angenehm, weil sie einerseits verschiedene Blickwinkel auf dieselbe Fragestellung eröffnen und (das ist mir das Wichtigste) nicht das Gefühl entsteht, dass der von einer Therapeutin oder die Frau vom Therapeuten nicht verstanden wird, weil sie dem anderen Geschlecht angehören (oder andersrum: eine Therapeutin immer die Frau bevorzugt und der Mann sich denkt „kein Wunder, dass die zusammenhalten, mich versteht hier keiner, immer sind die Männer schuld“ o.ä.).
Die beiden finden zielgerichtet Probleme in der Beziehung, ordnen gut wertend ein, welchen Teil des Beziehungsproblem ernst nehmen sollte und auch, welche nicht so problematisch sind und bieten einem dann Ansätze, wie man sich selbst zu den Problemen und seinem Partner gegenüber neu einstellen kann und das auf individuelle und praxisnahe Art und Weise. Kein allgemeines Bla Bla, sondern ganz konkrete Dinge, die man 4 Wochen als „Experiment“ ausprobieren soll (manchmal war uns gar nicht klar, was genau der Sinn hinter den Hausaufgaben war, was wir damit erreichen sollten), unsere Erlebnisse mit den konkreten „Arbeitsanweisungen“ haben uns in der Reflexion aber immer weitergebracht.
Nur zu empfehlen!
